Montag, 24. April 2017

Alles in Bewegung


Am Anfang stand die Skulptur eines Bullen,

der noch noch während meines Studiums, also ca. 2004 oder 05 entstanden war. Statt ihn zu verkaufen tauschte ich ihn ja damals in zwei Yakbabys um. Das erste Ochsenprojekt war gestartet.


Jahre späterwiederum tauschte ich die mittlerweile ausgewachsene Yakkuh Almala
gegen meine zwei kleinen neuen Gefährten: Max und Milan, ein.

Und aus meinem eigentlichen Plan mit Yaks und Packsätteln zu reisen wurde dann der Wunsch , doch mit einer Kutsche unterwegs zu sein. Nach Originalplänen baute ich mir daher eine irische Zigeunerkutsche.


Doch als es soweit war loszuziehen, der Yakochse mich längst verlassen und Lothar hinzugekommen war, wollte ich nicht mehr mit dieser Kutsche reisen, sondern kleiner. Einfacher. Und so stand sie zwei Jahre in einem verlassenen Stall in Ungarn, bis auch sie sich aufmachte zu reisen. Aber nicht mit mir. Ich war irgendwo im Schwarzwald unterwegs als ich einen Anruf aus Ungarn bekam mit der Frage, ob ich meine neue Kutsche, gegen eine grössere Gebrauchte eintauschen würde. Ich sagte ja. Und wiederum stand diese dann zwei Jahre in einem Stall in Ungarn. Doch jetzt ist ihre Zeit gekommen, im Februar machte sie sich auf den Weg von Ungarn nach Deutschland.

Also ist eigentlich eine von mir gefertigte Skulptur der Grund dafür, dass ich jetzt meine drei Sterne Deluxe Unterkunft habe. Im Schwarzwald.


Es sind Welten, die mein Leben im Zelt von dem Leben in einer Wohnkutsche trennen. Ich habe PLATZ, und der ist sogar beheizbar. Ich habe RAUM um mich bei schlechtem Wetter aufzuhalten. Ich habe Regale, Stauraum, einen OFEN im Wohnraum um Dinge zu trocknen und es abends gemütlich zu haben. Ich werd noch richtig verweichlichen. Im Moment hab ich sogar Wlan in der Kutsche. Luxusleben. Ach ja: und eine Terasse hab ich auch. Unglaublich.

Aber ehrlichgesagt werd ich mir mein Zelt daneben noch aufstellen. Denn die Kutsche hat einen grossen Haken. Da sie isoliert ist spüre ich den Himmel nicht über dem Kopf wenn ich im Bett liege. Und die Geräusche kommen durchs Fenster oder durch die Tür rein und nicht von dort, wo sie eigentlich herkommen. Und das fehlt mir. Drei Sterne hin oder her.

Donnerstag, 13. April 2017

Mit Ochsen, Ich gehe
Meine Wege
Mit Tieren lebe ich in der Landschaft
Ich mag nichts lieber als meine Tiere und die Freiheit
Ich finde es schön unter Bäumen und unter freiem Himmel zu schlafen.

Dies ist der Anfang eines Gebets was ein 6jähriges Mädchen für mich geschrieben hat. 


Willkommen zurück in meinem Blog 2017!
Trommelwirbel aus dem Hintergrund...die Spannung steigt...die Entscheidung ist gefallen.

Lange hab ich hin und her überlegt über den Winter.
Ganz schön viele Möglichkeiten habe ich gehabt, die es durchzudenken galt und immer neuen Ideen kamen noch dazu. So liebäugelte ich auch noch mit einem Alpaufenthalt in der Schweiz zusammen mit Max und Milan (ohne Lothar, denn der würde sich da oben blos zu Tode stürzen). Oder damit, mir Ecco und Franz von meinem Chef auszuleihen, zwei über zwanzigjährige  Freibergerwallache mit Ochsengeschwindigkeit. Aber all das hat dann doch nicht lange getragen und als ich dann im Februar Lothar, Max und Milan besuchen fuhr, war die Entscheidung auf der Fahrt auf einmal da. Ganz ungezwungen.

Auf meine eigenen Ressourcen will ich zurückgreifen. Also das nutzen, was ich habe und mich damit dem hingeben, was das Leben wohl jetzt von mir will: Sesshaftigkeit.
Also werden Lothar, Max, Milan, Piz und ich unseren Sommer im Elztal oder in Freiamt verbringen, je nachdem, wo wir eine Wiese bekommen. Von dort aus werde ich, oder wir- wenn es nah genug ist- zur Baustelle von Freunden laufen um etwas über den Bau von Strohballen/Lehmhäusern zu lernen. Aber nicht den ganzen Tag, denn meine Hauptaufgabe wird das Training von meinen kleinen Jungs sein.

Ja, das wird es sein.

Und zwar ab jetzt! Denn vorbei ist der Winter!
Menschlich fand ich ihn ja sehr anstrengend. Das viel gezwungene Zusammensein mit Kollegen raubt mir mehr Energie, als das es mich bereichert. Tiere und ich passen gut zusammen. Aber dauerhaft Menschen?
ABER soviel beklage ich mich nicht, denn meine Reisekasse ist wieder gefüllt.

Und so glücklich bin ich jetzt wieder mit dem Gefühl des Himmels über meinem Kopf, der Stille und der Zeit an meiner Seite. Den Vogelgesang morgens,  und dem Schein des Mondes nachts. Ungemein glücklich.