Donnerstag, 30. Oktober 2014

Tschüss
 und alles Gute!

Bis nächstes Jahr!


Danke allen, die meinen Weg begleitet haben! 

Jetzt sitzen Piz und ich im Zug. Wir fahren gerade in 14h die Strecke zurück, für die wir mit Lothar 2 Jahre gebraucht haben.
Lothar hingegen steht im Schwarzwald bei seiner neuen Herde. Diesmal ging die Eingewöhnung nicht mehr so ganz rasant wie letztes Jahr, wo er ab der ersten Minute kein Interesse mehr für mich gezeigt hat. Vielleicht ist er auch mittlerweile schon ein drittel Mensch und ein drittel Hund, wie eben der Rest seiner Sommerherde. Und muss sich seines Kuhseins erst wieder erinnern.
Gestern war ich noch zwei Stunden auf ihrer schönen Weide bei sommerlichen Temperaturen. Habe ihnen zugeschaut und war teils umringt und Teil von ihnen. Hab ihn auch noch geritten, nachdem ich merkte, dass er auch noch den Kontakt zu mir gesucht hat. Dann habe ich sie aber in Ruhe gelassen bin nur zum letzten Verabschieden zu Lothar gegangen und wollt ihn nochmal kraulen. Doch da hat er mir gezeigt, dass er jetzt zu seinen Damen gehört. Ist weg von mir und hin zu ihnen und hat angefangen eine ganz intensiv zu lecken.
Das hats mir dann leichter gemacht ihn dort zurückzulassen.

Das war also unsere zweite Saison gewesen.
Und mit mir wird auch dieser Blog wieder in den Winterschlaf gehen. Wer im nächsten Jahr benachrichtigt werden will, wenns wieder weiter geht, kann mir eine Email schicken und wird dann von mir im Frühjahr informiert.

Wie es nächstes Jahr weiter gehen wird weiss ich noch gar nicht. Doch dass diese Art von Leben mein Leben ist und mich noch länger begleiten wird, das spüre ich. Und das erfüllt mich mit Freude. Und nur ganz manchmal mit Angst.

Auch wenn ich mal zwei Jahre an einem Ort bleiben werde, dann wird das auch nur deshalb sein, um mir ein zukünftiges Zugochsenpaar auszubilden, damit es dann mit neuer junger Energie weitergehen kann.

So vieles gibt es noch für mich zu lernen. Zu viele Fragen habe ich noch.

Freitag, 17. Oktober 2014

Ein kleiner Einblick in die Saison 2014

Der viele Regen hat mich auf den Hut gebracht
Emma mit Molli



Eine Pause nach Lothars Geschmack. Zwei Schubkarren voll Heu waren kein Problem und wäre ich nicht eingeschritten wärens auch noch mehr geworden




900kg wiegt Lothar 2014


Auf dieser Wiese fand jeder seinen Platz











 Dem Wunderwunderschönen, so Sanften und sich Bemühenden, ihm gilt wieder all mein Dank und meine Liebe!





Sonntag, 12. Oktober 2014

Fast ists vorbei!

Winterquartiere sind gefunden, zuerst meins, dann der Kutsche ihres und zuletzt erst Lothars.
Es hat wieder geklappt, erstaunlicherweise, innerhalb von drei Wochen.
Lothar wird eine Herde haben. Drei schicke, behornte Vorderwälder/Limousin Kalbinnen werden ihm Gesellschaft leisten. Die erste Zeit werden sie auf einer mir-gehört-die-Welt-Wiese verbringen, auf der auch ich sofort bleiben würde. 2ha, hoch gelegen, im Halbmond umrandet von Wald, mit weitem, offenen Blick in den Schwarzwald.  Im Stall wird er dann noch mehr Gesellschaft haben, aber nur Blickkontakt. Eine Mutterkuhherde, auch behornte Vorderwälder, und ein Stier. Deshalb bin ich froh, dass es nur beim Blickkontakt bleibt.
Ja und Piz und ich werden uns wieder um viele andere Tiere kümmern. Diesmal in St. Gallen. Leider seh ich nur in der Ferne meine geliebten Berge. Aber wir haben wieder einen Stall voll Kühe, das entschädigt, und auch ein paar Schafe (Piz jauchzt!) und diesmal sogar Schweine. Ich bin gespannt. Auch deshalb, weil ich mich 2 h pro Tag um den vierjährigen Sohn meines Chefs kümmern werde. Völlig neuer Aufgabenbereich! Tiere liegen mir ja erstmal näher.
Wie‘s wohl diesmal wird, wieder in festen 4 Wänden zu wohnen? Festgelegten Tagesablauf? 6 1/2 Tage die Woche?

Jetzt gilt es die Kutsche Winterfest zu machen und noch an zwei Kindergeburtstagen einen Haufen Kinder durch die Gegend zu kutschieren. Und Lothars Gegenwart zu geniessen. Von ihm hatte ich jetzt in den letzten drei Wochen, wo es einfach viel zu viel nur ums Organisieren ging, ziemlich wenig.

Und dann ists schon wieder vorbei. Am 20.10 habe ich Ochs und Kutsche in ihr Winterquartier begleitet.
Sind wir nicht grad erst losgelaufen?

Samstag, 4. Oktober 2014

"Eva, wie ist das mit dir und dem Leben?"

„Hmm, ich glaub wir haben uns gern. Und wir spielen miteinander, spielen uns gegenseitig Dinge zu und schauen, wie der andere reagiert."

„Wie soll ich mir das vorstellen?"

„Naja, z.B. so: ich gebe mein Zuhause auf und eine gesicherte Zukunft, ziehe los (halte mich also in langsamer Bewegung) und sage dann zum Leben: ‚hier bin ich, hier stehe ich sozusagen nackt vor dir, was machst du jetzt draus?'
Und dann schaue ich und nehme war und erstaunlicherweise fängt dann das Leben wirklich an, mir Dinge zuzuspielen. Menschen, Ansichten, Plätze, Möglichkeiten die es für mich als solche zu erkennen gilt und wo ich dann sagen kann: „Blödsinn, Leben, was soll ich denn damit?“, oder „Cool!“.  Meistens ist jedoch ein „cool“ und spannend. Und selbst der „Blödsinn“ ist im Nachhinein oft gut. Auf jeden Fall kann das Leben Dinge an mich bringen, von denen ich vorher keine Vorstellung hatte eben dadurch, DASS ich keine Vorstellungen, Pläne, Ziele hatte.
Und so spielen wir schon eine ganze Weile miteinander. Ich schlage neue Wege ein, lerne von ihm, reiche auch manches weiter, halte mich aber immer offen und frei. Und das Leben komuniziert weiter durch Ereignisse mit mir und passt auf mich auf. Im Grunde ist das ziemlich leicht.
Nicht ich lebe mein Leben alleine, noch es lebt mich, sondern ich würde sagen es ist eine Kooperation.“